Von Hamburg nach London. Heathrow ohne Raucherbereich aber strengen Beschränkungen, was die Anzahl an mitzuführenden Feuerzeugen betraf. „One lighter only“ teilte uns der total wichtige Sicherheitsbeamte mit. Nicht, dass wir noch ein Flugzeug mit einem BIC-Einwegfeuerzeug entführen. Aber ok. So sind sie eben, die Brexiter.

Pünktlich, also mit einer Stunde Verspätung (das ist in Heathrow fast schon überpünktlich) hob die Boing 747 Richtung Kapstadt ab.

Nach einem Fläschchen Rotwein und der bekannten „Chicken or Beef“-Auswahl den Sitz in die unbequeme Stellung versetzt und anschließend bis zum Frühstück geschlafen. So sollte es sein, so war es.

Nach elf Stunden Flug von London ging unser Abenteuer um 7.15 Uhr am Cape Town Airport los. Tourbook raus und ab zum Autovermieter. AVIS stellte uns einen Toyota vor die Tür, Navi inkludiert. Scheinbar gibt´s in Südafrika mehr Straßen ohne Namen, als mit. Und dann noch der Linksverkehr. Schaltung und Lenkrad also auf der falschen Seite…

Ungefähre 2.000 Kilometer waren auf südafrikanischen Strecken geplant. Dass es am Ende nahezu 3.000 km wurden, war mehr als nur in Ordnung.

Direkt vom Flughafen sollte im gut 40 km entfernten Stellenbosch unsere erste Unterkunft sein. Hilft ja nix. Lenkrad rechts kann ja kein Hexenwerk sein. Runter vom Flughafengelände und rein in den ersten Kreisverkehr…

Stellenbosch ist die zweitälteste Stadt Südafrikas. Außerdem ist sie das Zentrum der südafrikanischen Weinproduktion. Die im kapholländischen Baustil entstandenen Siedlerhäuser sehen hier noch aus, als wären sie gerade erst gebaut. Besonders faszinierend fanden wir allerdings die unendlich weiten Weinberge und Obstplantagen. Durch den Tourismus und die Universität ist Stellenbosch ein quirliger, kleiner Ort mit vielen Kunstgalerien.

Aus unserem Zimmer auf dem Weingut schauten wir über das Tal und einen Teil der riesigen Weingegend. Sternenklarerer Himmel. Genau das richtige für eine Flasche Wein zum Urlaubsstart.

Sugarbird Manor

Der nächste Tag begann mit einer entspannten 130 km-Tagestour zum nächsten Ziel bei Robertson.

Franschhoek – ein holländisch geprägter Ort mit vielen Kunstgalerien

Der Ort liegt etwa 180km östlich von Kapstadt. Es soll sich um „die“ aufstrebende Weinregion Südafrikas handeln. Wo wir auch schauten. An jeder Ecke gab es Weingüter, Destillerien (Klipdrift ist eine der wichtigsten südafrikanischen Brandy-Destillerien) und Farmen mit Verkauf aus eigenen Produktionen. Neben dem Weinanbau sind in der Landwirtschaft die Obst- und Olivenplantagen, sowie Milch- und Käsefarmen die größten Umsatzbringer. Der kleine Ort liegt am Breede River, auf dem auch Touren zu Krokodilen angeboten werden sollen. Wir sind nur durchgefahren, und haben uns nach dem Einchecken in unserem heutigen Weingut mit angeschlossener Zitronen-Farm auf den Weg nach Montagu gemacht.

Der kleine, hauptsächlich im viktorianischen Stil erbaute Grenzort zwischen den Weingebieten und der halbwüsten ähnlichen Landschaft der Kleinen Karoo liegt an einem wunderschönen Wasserfall. Der Plan für den Nachmittag: Wasserfall! Den werden wir uns als nächstes anschauen. Irgendwo im Umfeld gibt´s dort auch Thermalquellen mit angeblich heilender Wirkung. War uns egal. Wir wollten einfach nur den Wasserfall. Dumm nur, dass unser gerade Pause hatte. Einfach ausgetrocknet. Kann ja mal passieren. Die Temperatur war zwischenzeitlich von 24 Grad in Stellenbosch auf knapp über 30 gegangen. Zeit also zurück zur Unterkunft zu fahren.

Wir dachten noch: „Komische Schilder haben die hier…“, schon stand die kleine Affenherde auf und neben der Fahrbahn.

In der Umgebung liegt ein Wein- und Obstanbaugebiet mit Plantagen, soweit das Auge reicht. Ein traumhaftes Habitat für die kleinen Primaten. Es sollten nicht die Letzten sein, die uns währen der Tour über den Weg laufen. Und irgendwo habe ich im Web gelesen: Alle Schilder in Afrika haben einen Sinn. Bei den Löwen, Schildkröten und Affen können wir´s bestätigen.

Weiter durch den Tunnel am Kogmanskloof Pass zwischen Ashton und Montagu, der für uns morgen den Start in die Welt der Strauße sein sollte und wir waren wieder mitten im Weingebiet.

 

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