Rührei mit drei Eiern? 

Der Tunnel am Kogmanskloof Pass ist das Tor zur berühmten Route 62, auf der wir die nächsten 270 km Richtung Oudtshoorn unterwegs sein sollten. Immer geradeaus durch die teils skurril wirkende Landschaft.

Der kleine Tunnel markiert die Grenze zwischen den Weingebieten und der Halbwüste Kaaro

In manchen Gegenden fragten wir uns wirklich, wie hier überhaupt irgendetwas leben könne. Auch die Seen sahen nicht unbedingt so aus, als würden sie noch lange Wasser speichern.

Wind und gleißende Sonne. Bei 30 Grad in the middle of nowhere.
Auch vertrocknet eine Schönheit

In Oudtshoorn sollte die nächste Übernachtung diesmal nicht auf einem Weingut, sondern auf einer Straußenfarm stattfinden. Kein Wunder. Rühmt sich der Ort doch, Südafrikas Straußenhauptstadt zu sein. Solltet Ihr irgendwann in die Nähe einer solchen Farm kommen, haltet auf jeden Fall an. In Deutschland gibt es inzwischen auch einige dieser Betriebe.

Straußenfleisch hatte sein wirkliches Comming Out während der europäischen Fleisch-Skandale.  Auf den unzähligen, südafrikanischen Straußenfarmen mit ihren ursprünglichen, alten Herrschaftshäusern kann man jedenfalls ziemlich viel über die großen, flugunfähigen Vögel lernen.

Im hauseigenen Restaurant gab´s am Abend? Klar! Straußensteak und noch eine Flasche lecker Rotwein dazu.

Am nächsten Morgen: Die Straußen-Tour. Gute zwei bis drei Stunden sollte die Besichtigung des riesigen Geländes dauern. Ein kompletter Exkurs durch die Anatomie, Aufzucht und Haltung. Und aus der Rubrik „Unnützes Wissen“: Wenn Ihr ein Rührei mit drei Straußeneiern bestellt, entspricht das ca. 75 Hühnereiern.

In Inkubatoren werden die Eier ausgebrütet. Nach ca. sechs Wochen schlüpfen die kleinen Strauße
Mit einer Taschenlampe ist das wachsende Straußenbaby schon zu erkennen
Noch „nur“ eine Hand voll Strauß. In einem Jahr ist er ausgewachsen und wird je nach Geschlecht zwischen 100 und 120 kg wiegen.

Die Tiere fressen hauptsächlich pflanzliche Nahrung, picken aber neben Gräsern auch allen möglichen „Müll“ von der Straße. Das können Kiesel sein, aber auch achtlos entsorgter Plastikmüll oder Zigarettenkippen. Ca. 45 % kann dieses Zeug im Magen eines ausgewachsenen Straußes ausmachen. Strauße haben im Schnitt ca. 1.5 kg Kiesel im Magen, um die Nahrung zu zermalen. Hätten sie die Steine nicht, wäre der Vogel schneller ein Steak, als ihm lieb ist.

Strauße werden bis zu 2.80 groß.

Inzwischen war es 11/00 Uhr, wir hatten noch 400 km nach Addo vor uns und die Cango Caves, (gute 50 km von Oudtshoorn in die falsche Richtung entfernt) waren auch noch auf dem Programm. Soll heißen: 500 km für den Nachmittag bei stattlichen 43 Grad  durch das Nichts können ja auch spannend sein. Kein Scherz: Irgendwann auf unserer Tour sagte das Navi mal, „nach 242 km rechts abbiegen“. Als nächsten Befehl.

Road to nowhere

Und um final mit dem Gerücht aufzuräumen, Strauße stecken aus Angst ihren Kopf in den Sand. Humbug! Strauße verteidigen sich und sind allein durch einen Tritt in der Lage, Löwen oder Menschen zu töten.

 

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